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NEWS

23.02.2025

Business Talk "Feminist Leadership"

Lizzy Wazinski hält den Impulsvortrag

Das Interesse an dem Thema "Feminist Leadership" war groß.

Der Business Talk zum Thema "Feminist Leadership" bot einen Einblick in die Prinzipien feministischer Führung und deren Umsetzung in der Praxis. Über 70 Frauen verfolgten den Input von Lizzy Wazinski, Geschäftsführerin von filia.die frauenstiftung, und kamen danach in einen intensiven Austausch über den Feminismus-Begriff sowie seine Bedeutung im Arbeitsalltag.

Impulsvortrag von Lizzy Wazinski

Den Auftakt des Business Talks machte Lizzy Wazinski, Geschäftsführerin von filia.die frauenstiftung, mit einem Impulsvortrag, der verdeutlichte, dass Feminist Leadership mehr ist als ein Schlagwort. "Feminist Leadership bedeutet, eine Arbeitskultur zu schaffen, die auf Gerechtigkeit, Teilhabe und Respekt basiert", betonte Wazinski. Sie schilderte anschaulich, wie filia diese Werte in der eigenen Organisation lebt und welche Herausforderungen dabei auftreten. "Dabei läuft ganz sicher nicht alles perfekt. Aber es geht darum, immer wieder zu versuchen, diese Werte zu verwirklichen."

Lizzy Wazinski, Geschäftsführerin von filia.die frauenstiftung Lizzy Wazinski, Geschäftsführerin von filia.die frauenstiftung

Lizzy Wazinski, Geschäftsführerin von filia.die frauenstiftung, gab einen praxisnahen Input.

Das Publikum während des Impulsvortrags. Das Publikum während des Impulsvortrags.

Eine Teilnehmerin bezeichnete den Vortrag als "Gelungene Mischung aus Theorie und konkreter Praxis".

Ein zentrales Thema war die Diskrepanz zwischen wohlformulierten Leitbildern und der realen Umsetzung feministischer Führungsprinzipien.

"Es kostet Zeit und Energie, sich mit Antidiskriminierung auseinanderzusetzen und jeden Fall von Machtmissbrauch konsequent anzugehen", so Wazinski. Gleichzeitig sei dieser Prozess sinnstiftend und verbindend.

Ein Beispiel aus der Praxis: „Bei uns gab es wie überall viele Überstunden. Erst als wir beschlossen, eine realistische Jahresplanung zu machen, hat sich das geändert. Und realistisch heißt, dass man nur eine 80-Prozent-Planung macht, weil wir ja ehrlicherweise wissen, dass immer noch Unvorhergesehenes passiert. So schaffen wir es, mit voller Kraft und hochmotiviert zu arbeiten, ohne uns zu überarbeiten. Dazu gehört auch: Wir schreiben keine E-Mails aus dem Wochenende oder aus der Krankschreibung. Und als Führungskraft gehe ich dabei mit gutem Beispiel voran.“

Diskussion und Austausch in Kleingruppen

Auch Partizipation wird bei Feminist Leadership, einem zunächst in Nichtregierungsorganisationen aus Ländern des Südens entwickelten Konzept, großgeschrieben. "Wir entscheiden zuerst, auf welcher Partizipationsstufe ein Thema behandelt wird – von voller Mitbestimmung bis hin zu Führungsentscheidungen", erklärte Wazinski.

Lizzy Wazinski während des Vortrags mit Silke Potthast an der Seite.

Silke Potthast (rechts im Bild) von Womenomics begleitete die Veranstaltung.

Lizzy Wazinski im Austausch mit Teilnehmerinnen

Es entstanden rege Diskussionen um den Feminismus-Begriff.


In anschließenden Kleingruppen diskutierten die Teilnehmerinnen, welche Elemente feministischer Führung sich auf ihr eigenes Handeln übertragen lassen. Dabei wurde auch die Sorge geäußert, dass der Begriff "Feminist Leadership" Männer ausschließen könnte. Lizzy Wazinski verwies auf den Band "Feminism is for everybody" der Autorin und Aktivistin Bel Hooks und stellte klar: "Feminismus bedeutet, sich für die Gleichstellung aller Geschlechter einzusetzen. Er ist ein Begriff für soziale Gerechtigkeit. Ich lasse mir nicht nehmen, ihn zu benutzen, nur weil manche damit Schwierigkeiten haben oder ihn gar als Schimpfwort benutzen."

Bias und Machtdynamiken in Meetings

Auch das Thema Bias und Machtdynamiken in Meetings kam zur Sprache. "In Sitzungen setzen sich oft bestimmte Menschen durch – sei es aufgrund ihres Geschlechts, ihrer Betriebserfahrung oder ihres Charismas. Damit alle Stimmen gehört werden, führen wir strukturierte Runden durch, in denen jede Person kurz das Wort erhält", berichtete Wazinski.

Dr. Rita Panesar, Projektleitung von "Expertinnen-Netz. Mentoring für Frauen", freute sich über die zahlreiche Teilnahme und die spannenden Beiträge.

Relevanz von Frauennetzwerken

Informeller Austausch unter den Teilnehmerinnen

Das Netzwerken unter den Teilnehmerinnen hat bei der Veranstaltung einen wichtigen Stellenwert.

Die Veranstaltung zeigte deutlich, dass das Interesse an feministischen Führungskonzepten wächst. Insbesondere die Frage nach der Renaissance von Frauennetzwerken wurde lebhaft diskutiert. "Viele Barrieren bestehen weiterhin, daher sind Netzwerke und gezielte Förderung immer noch notwendig", fasste eine Teilnehmerin zusammen.

Netzwerken beim gemeinsamen Frühstück

Der Business Talk bot nicht nur inhaltlichen Input, sondern auch ausreichend Gelegenheit zum Netzwerken – ein Aspekt, der von den Teilnehmerinnen besonders geschätzt wurde. Bei einem gemeinsamen Frühstück wurden Kontakte geknüpft und Erfahrungen ausgetauscht.

"Wir sind froh, dass mit dem Business Talk in der KWB der Rahmen für diese Themen und so einen Austausch gestellt wird", so eine Teilnehmerin. Andere meldeten zurück: "Super progressives Thema, wahnsinnig kompetente Referentin – gerne mehr davon!", "Gelungene Mischung aus Theorie und konkreter Praxis" und "Diese Veranstaltung hat mir viele sehr sinnvolle Impulse gegeben!". 

Wir freuen uns darauf, dieses wichtige Thema weiter zu vertiefen und die Diskussion bei künftigen Veranstaltungen fortzuführen!

Das Veranstaltungsteam mit Lizzy Wazinski.

Das Veranstaltungsteam: Christine Robben, Silke Potthast, Dr. Rita Panesar und Referentin Lizzy Wazinski.